Mein neuer Job

 

 

Hallo Ihr Lieben,

jaaaaa, ich habe lange nix von mir hören lassen. Aber ich kann nix dafür – schließlich habe ich hier alle Pfoten voll zu tun. Zum Beispiel neulich – da wollte ich Hella mal helfen. Hab mich allerdings ganz schön blamiert… und das ging so:

 

Wie ihr bestimmt wisst, ist Hella eine passionierte Jägerin. Also nicht so mit aufessen, aber mit  hinterherrennen und Spaß haben und so. Die Technik dazu hat sie in diversen Seminaren und Einzel-Profi-Trainings perfektioniert  und so zeigt Hella nur noch heimlich an, dass sie was in der Nase kitzelt. Unser Mensch hat nun leider strenge Gegenmaßnahmen ergriffen: Leine für Hella in unserem Wald. Also täglich. Mist. Das reduziert nämlich auch mein Spaßpotenzial erheblich. Neeeee – ICH bin doch keine Jägerin! Aber so’n bisschen mitlaufen mag ich ganz gerne. Immer da, wo die Action ist. Außerdem pass ich ja auch beim Mitlaufen auf Hella auf und weiß viiiiel besser den Weg nach Hause. Ist schließlich meine Sorgfaltspflicht als Tante.

 

Sei’s drum – neulich hat sich Hella mit einem Münsterländer unterhalten und die beiden haben so ihre Jagdtipps ausgetauscht. Hella hat staunend zugehört und mir dann alles erzählt, denn so ein Münsterländer ist ein waschechter Vorstehhund, der besonders wichtig ist beim Anzeigen von Wild. Dann steht er mucksmäuschenstill und hebt die Pfote und der Jäger weiß „Aha, ein Fasan im Gebüsch!“. Toll, wenn Hund so wichtig ist.

 

Da Hella ja nun im Wald unter besonderer Beobachtung steht, habe ich bei der nächsten Gelegenheit mal das Vorstehen demonstriert. Ich schnüffelte im langen Gras am Wegesrand und wusste genau: hinter diesem Busch…. Da versteckt sich doch jemand! Als Vorstehhund habe ich das ordentlich angezeigt. Aber Frauchen bekam einen Lachflash und Hella schaute auch ganz amüsiert. Was sie mir nicht gesagt hatte: Der Vorstehhund zeigt mit der Vorderpfote an… nicht hinten. War das peinlich! Hella meinte später, ich sah aus, wie die Jungs beim Pippimachen mit ner Prostataentzündung. Pah, dann soll sie ihren Jagdjob doch demnächst wieder selbst machen…

 

Ich hab nämlich seit dieser Woche eine neue Aufgabe: Ich bin der Zeckenfänger von der Weser. Während die bayerische Verwandtschaft ja schon seit einigen Wochen unter der diesjährigen Zeckenpopulation stöhnt, haben sich die Biester hier im Norden erst seit dieser Woche so richtig breit gemacht und bösartige Strategien entwickelt, wie sie am besten an unser Blut kommen.

Der Kollege in Hameln machte sich früher einen Namen mit der Sammlung von Ratten. Heute dagegen sind cleverere Strategien gefragt als ein lustiges Liedchen zu spielen. Ich höre genau zu, wenn die Zecken in den Bäumen sitzen und rufen: “Hallo Fine – ich spring jetzt runter, fang mich a-hauf!“ – und zack – bin ich da, sodass die Biester sanft auf meinem Rücken landen. So ein Briardrücken ist recht einladend: weich und kuschelig und mit einer großen Landefläche, sodass auch die ängstlicheren Zecken keine Bange vor dem freien Fall haben weil ich sie sicher auffange. Dann sammelt mein Mensch die Biester nur noch ab und killt sie.

 

Heute habe ich einen Rekord geschafft: Acht Blutsauger auf einem Spaziergang. Herrchen meinte nur „In DEN Wald gehen wir nicht mehr!“ Pah, der will wohl meine Rekorde bremsen…

Hier steht unsere Hundehütte:

Am 25.6.2015 vom Deutschen Tierschutzbund ausgezeichnet.
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Fine vom Sonnenblumenhof by WestphalWirkt